Das Manifest 2010
der
Philosophie lebender Systeme

 Qi = Energie?

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Qi  = Energie?

Darf man diesen Begriff der chinesischen Philosophie so verstehen wie den wissenschaftlichen Begriff der Energie?

Das Konzept eines Buches, das im Jahr 2012 erscheinen soll

1. Das Qi

"Qi" ist ein Begriff der traditionellen chinesischen Philosophie, der etwa das gleiche bezeichnet, wie der Begriff der Energie in der westlichen Wissenschaft. Während der Begriff der Energie erst 1841 von dem deutschen Arzt Julius Robert Mayer im heutigen Gebrauch verstanden und danach (1952 von dem schottischen Physiker William Rankine) physikalisch definiert wurde, findet sich der Begriff des Qi bereits im Tao Te King, einer Schrift des Daoismus, die von dem Philosophen Zhuangzi etwa 300 Jahre vor Christi Geburt verfasst wurde. Dort dient er der Beschreibung des Universums. Demnach kann unter "Qi" etwa das verstanden werden, was aufgeklärte Christen unter "Gott" verstehen: das Allumfassende der Natur, das sich im Universum wie auch in jedem seiner Teile, auch in jedem menschlichen Individuum manifestiert; also Spinozas Gottdefinition. Qi wird nicht nur im Sinne von Energie übersetzt, sondern auch als Atem und Fluidum, Äther, Kraft und – in der Persönlichkeitslehre – als Temperatment. Etwa in diesem Verständnis hat er Eingang in die TCM, die traditionelle chinesische Medizin gefunden, die heute im westlichen Kulturbereich die wissenschaftlich begründete Schulmedizin mehr und mehr verdrängt. Schulmedizin und TCM unterscheiden sich u.a. in ihrer Zielsetzung: während die TCM die Gesundheit des Menschen fördern und Krankheit heilen möchte, besteht das Ziel der westlichen Medizinindustrie in der Feststellung (Diagnose) und Behandlung (Therapie) von Krankheiten, was natürlich etwas anderes ist als deren Heilung. Wird nämlich die Behandlung bezahlt, so besteht kein Interesse an einer Heilung, da mit dem gesunden Menschen keine Gewinne mehr erwirtschaftet werden können.

Vermutlich wird "Qi" in der östlichen Philosophie und Medizin genauso häufig missverstanden und falsch benutzt – was an den unterschiedlichen Übersetzungen abzulesen ist -, wie der Begriff "Energie" in der westlichen Philosophie und Medizin. Hier möchte ich mich auf die Philosophie bzw. die Wissenschaft (der Physik) beschränken und zunächst den Begriff der Energie erläutern, um zu klären, ob und welche Kongruenzen (Übereinstimmungen) zwischen den Begriffen bestehen.

2. Die Energie

Energie wird als etwas verstanden, das nicht direkt sichtbar ist und von dem auch (noch) keine Wirkungen ausgehen. Energie ist eine Potenz, eine Möglichkeit. In der Mechanik, einem Teilgebiet der Physik, ist Energie die Fähigkeit eines Systems, Arbeit zu leisten. Energie ist, so verstanden, gespeicherte Arbeitsfähigkeit. Dem System als materiell sichtbarem und greifbaren Objekt sieht man nicht an, wieviel Arbeit es leisten könnte, und seine Energie ist auch nicht nur von seinen inneren Fähigkeiten und Eigenschaften abhängig, sondern auch von seinem Aufenthaltsort, also von seiner Beziehung zu anderen Objekten.

Der Stein ändert nicht seine innere Beschaffenheit, wenn ich ihn aufhebe und damit seine Distanz zur Erde (zum Schwerpunkt der Erde) vergrößere. Aber er gewinnt durch diese Tat meines Körpers potentielle Energie. Die Arbeit, die ich geleistet habe, indem ich ihn hochhob, ist nunmehr als potentielle Energie in diesem Stein gespeichert. Sie wird frei und wandelt sich dabei in kinetische Energie um, wenn ich den Stein wieder loslasse. Er fällt hinunter, sodass er Kraft entfaltet und er dabei Arbeit verrichten kann. Er könnte dabei ein Rad antreiben, und mit Hilfe einer geeigneten Konstruktion ein Rad in Bewegung setzen, wobei Strom erzeugt werden könnte. Ein vergleichbarer Vorgang wird seit Jahrtausenden von der Sonne und dem Menschen durchgeführt: die Sonne hebt durch die Wärmeenergie ihrer Strahlung einzelne Wassermoleküle aus den Meeren in die Höhe, wo diese Wolken bilden, die an einem Berg als Regen niedergehen. Die Wärmenergie der Sonne wurde im Wasser der Erdatmosphäre gespeichert und später treibt das im Bach oder Fluss niederfließende Wasser das Rad einer Wassermühle an und hilft beim Mahlen des Korns. Der Mensch musste lediglich eine sogenannte Wassermühle dazwischen bauen. Inzwischen hat er Staudämme gebaut und wandelt die Energie des Sonnenlichts in Strom um, also in elektrische Energie.

2.1.

Dieses Beispiel zeigt, was wissenschaftlich bewiesen ist: Energie ist umwandelbar. Diese Wandelbarkeit, die Fähigkeit, sich in ganz unterschiedlicher Weise zu manifestieren, ist das Gemeinsame dessen, was die Traditionelle Chinesiche Philosophie (TCPh) als "Qi" und die westliche Wissenschaft als "Energie" bezeichnet.

"Energie" ist also ein Abstraktum, ein Begriff, etwas, das in ganz unterschiedlicher Weise in Erscheinung treten kann und dann mittels verschiedener menschlicher Vorrichtungen Arbeit verrichtet.

Das ist das Wesen von Qi und Energie, die sehr unterschiedlichen Escheinungsweisen einer einheitlichen universellen unsichtbaren und ungreifbaren Konstruktion des menschlichen Geistes.

Die Physiker haben jedoch noch etwas zweites bewiesen, nämlich dass bei allen diesen Umwandlungsprozessen der Energie die Summe der Energie stets gleich bleibt. Allerdings geht bei dieser Umwandlung von abstrakter Energie in konkrete Arbeit stets Energie "verloren", was bedeutet, dass ein Teil der Energie als Kraft zur Überwindung von Widerständen (z.B. Reibung) verbraucht wird, als Wärme “verloren geht” usw., also keine nützliche Arbeit verrichtet.

Diese Erkenntnis kann auch so formuliert werden: das Universum ist ein geschlossenes System, in dem ewig die gleiche Menge Energie vorhanden ist. Es kann keine Energie aus dem Universum entweichen und keine Energie kann von außerhalb in das Universums eindringen. Dies nennt die Physik den ersten Hauptsatz der Thermodynamik, den sie selbst (Julius Mayer, s.o.) sinngemäß so formuliert: die Summe der Energie des Universums bleibt gleich. "Bleibt gleich" heißt jedoch nichts anderes, als dass die Energie ewig gleich bleibt, sich ihr Betrag insgesamt nie ändert. Es handelt sich also nicht nur um eine Erkenntnis über die Energie, sondern auch über die Zeit, nämlich die Ewigkeit. Mit dem sogenannten Energieerhaltungssatz ist also auch Ewigkeit definiert und die Unveränderlichkeit einer Menge von etwas Vorhandenem. Der Betrag der Energie bleibt in Ewigkeit konstant, so kann der Satz von der Erhaltung der Energie - und des Qi - in religiös klingender Weise formuliert werden.

2.2.

Da sich ein Teil der Energie bei allen Arbeitsvorgängen in Wärme umwandelt, und Wärme nur in eine Richtung fließen kann, folgt daraus der zweite Hauptsatz der Thermodynamik. Dieser besagt, dass sich das Universum im Lauf der Zeit einem Zustand immer weiter annähert, in dem alle seine Teile gleich warm sind, also eine Einheitswärme herrscht. Diesen energetischen Vorgang des Universums der ständigen Abnahme von Hitze und Abnahme von Kälte aufgrund des Wärmeausgleichs nennt die Physik die Entropie. Den Endzustand des Universums kann man im übrigen auch als Zustand maximaler Unordnung beschreiben, in dem eine Gleichverteilung herrscht. Informationstheoretisch wäre dies dann auch ein Zustand ohne Informationswert.

2.3.

Während also der Energieerhaltungssatz mit der chinesischen Vorstellung von Qi nicht in Widerspruch steht, könnte es bei der zweiten wissenschaftlichen Erkenntnis, der Entropie des Universums, Probleme geben.

Nun hat die Physik noch eine weitere Erkenntnis hervorgebracht.

Zunächst möchte ich die Erkenntnis Albert Einsteins erwähnen, dass Energie und Materie äquivalent sind und sich Energie nach der Einsteinschen Formel auch in Masse umrechnen lässt. Der Energiebetrag einer Masse ist demnach das Produkt aus dem Quadrat der Lichtgeschwindigkeit und der Masse, die sich in Energie umwandelt (E = c2 * m).

Derartige Umwandlungsvorgänge von Masse in Energie finden alltäglich in unserer Sonne statt und entfalten bei dem Zünden von Atombomben, wie beispielsweise im 2. Weltkrieg von den Amerikanern praktiziert, eine unermessliche Zerstörungskraft. Inzwischen wurden von mehreren Nationen viele weitere Atombomben- und Wasserstoffbombentests durchgeführt, die seit einigen Jahren unter der Erdoberfläche stattfinden. Ob durch diese gewaltigen und geheim gehaltenen Energieentladungen womöglich Vulkanausbrüche, Tsunamies u.a. Katastrophen ausgelöst werden, kann selbstverständlich nicht untersucht und bewiesen werden, so dass die Verantwortung für derartige Katastrophen der Natur unterstellt werden und von der Propaganda der Massenmedien als "Naturkatastrophen" vermarktet werden. 

Die Erkenntnis, dass Masse eine Form der Energie ist, dass Masse sozusagen konzentrierte Energie darstellt, hat ganz gewaltige Konsequenzen.

Die Konsequenzen sind deshalb in diesem Zusammenhang besonders erwähnenswert, weil das Universum nicht nur aus toter, also nichtlebender Materie besteht, sondern, z.B. auf dem Planeten Erde, auch aus lebender Materie.

Dies ist auch der Grund, warum sich die Philosophie lebender Systeme (PhilS) mit der Beziehung von Energie und Qi beschäftigt. Sie unterscheidet lebende und nichtlebende Systeme und befasst sich schwerpunktmäßig mit dem Menschen, der ein lebendes System darstellt. Lebende Systeme - und der Mensch – bestehen aus Materie und sind lediglich eine höhere Materiestufe als nichtlebende Systeme, weil sie komplizierter bzw. (informationstheoretisch) komplexer zusammengesetzt sind. Man kann also Atome und Moleküle, aber auch sehr hochmolekulare komplexere Materie unterscheiden, und ab einem bestimmten Komplexitätsgrad wird Materie lebend.

Dieser Umstand ist in unserem Zusammenhang wichtig, weil Masse, und damit Energie, ein Bestandteil von Materie ist. Andere Bestandteile der Materie sind Ladung und Volumen, andere Erscheinungsformen sind Feld und Welle.

Jedes Atom im menschlichen Körper hat Masse, und da diese konzentrierte Energie darstellt, kann der menschliche lebende Körper, in dem Miliarden von Atomen zu einem handelnden Individuum organisiert zusammengeschlossen sind, auch wissenschaftlich betrachtet als ein räumlich begrenztes Energiesystem betrachtet werden. Durch seine geistigen Fähigkeiten betätigt sich der Mensch als Schöpfer neu zusammengesetzter Materie, die er als zusätzliche Organe (Hans Hass) verwendet. Die Summe aller Teile des menschlichen Individuums, einschließlich seiner körperxternen nichtlebender Teile bezeichnet die PhilS als System Mensch. Schöpferische Tätigkeit ist also nicht nur eine Eigenschaft der nichtlebenden Natur, sondern auch des Menschen. Möglicherweise würde die chinesische Philosophie diese schöpferische Kraft dem Qi zuordnen.

3. Konzept

Um allerdings zu klären, wie hier Qi (Energie, Masse) organisiert ist, muss zunächst Materie beschrieben werden, dann die Zelle als kleinstes lebendes System innerhalb der Organisationsform "Mensch", und anschließend das menschliche Individuum mit allen seinen lebenden und nichtlebenden materiellen Bestandteilen und Untersystemen.

Bevor ich im zweiten Teil des Buches diesen Menschen beschreibe, werde ich im ersten Teil auch die Entwicklung der Materie bis zum Menschen schildern. Erst dann kann ich die Frage wieder aufgreifen, ob und wo Qi im Menschen gefunden werden kann.

Im dritten Teil des Buches werde ich die Entwicklung der Menschen zur menschlichen Gesellschaft schildern und die Stellung des Menschen zwischen seinen biologischen Wurzeln und den gesellschaftlichen Einflüssen bestimmen, wobei das Thema der Handlungsfreiheit erörtert werden muss. Am Ende wird sich zwanglos ergeben, wie die menschliche Gesellschaft in Zukunft gestaltet sein müsste, wenn die Menschheit nicht durch von ihr selbst geschaffene Katastrophen ausgelöscht wird.

Rudi Zimmerman, Berlin den 25.11.2010

 

Nachdruck und Verbreitung, auch in Auszügen, mit welchen Medien auch immer, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags Philosophie des dritten Jahrtausends Gabbert, Spinozastr. 15, 12163 Berlin

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Der chinesische Begriff der harmonischen Gesellschaft. Eine Stellungnahme von Rudi Zimmerman

Bücher von Rudi Zimmerman:.

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Kurzvorträge:

Die Bedeutung der positiven Rückkopplung für die Einordnung des Individuums in die Gesellschaft

Die Beziehungen der Menschen beschrieben als Dominator-Effektor-Beziehungen

Beginn der Zivilisation - 1. Sesshaftigkeit

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Die offene Begrenzung als strukturelles Wesensmerkmal eines Lebenden Systems

Biologisch ist die Erdbevölkerung eine Ansammlung schwer bewaffneter Affenhorden .
Kann die Evolution des Geistes diese zu einer Menschheit einen?

Die Zivilisationstheorie der Philosophie lebender Systeme untersucht diese Frage.

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auch die Schöpfung neuer zusätzlicher körperexterner Organe des Menschen ist eine Metamorphose

Hier gehts zu einem Aufsatz über das Geistige, nämlich die Information und ihre Übermittlung. Die Informationstheorie der PhilS

Aufsätze zur Rolle des Mannes:

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Der Penisreflex

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